Neuerscheinung: Lost & Dark Places – Sachsen-Anhalt

Neuerscheinung: Lost & Dark Places – Sachsen-Anhalt
Da ist es: "Lost & Dark Places - Sachsen-Anhalt ist da!

Verlassene Orte, stumme Ruinen, gescheiterte Utopien – sie erzählen Geschichten, die man nicht in Geschichtsbüchern findet. Mit Neugier, Taschenlampe und Notizbuch habe ich mich erneut auf Spurensuche gemacht.

Nach Mecklenburg, Vorpommern und dem Münsterland führt mich der vierte Band der Reihe „Lost & Dark Places“ diesmal nach Sachsen-Anhalt.

Der Osten hat Geschichte – und Geschichten

Zwischen Harz und Altmark, Elbe und Börde finden sich Orte, die mehr über die Vergangenheit und Gegenwart dieses Landes erzählen als manch offizielles Denkmal. Ob aufgegebene Industrieanlagen, verlassene Erholungsheime, vergessene Grenzstationen oder die morbiden Reste gescheiterter Prestigeprojekte – Sachsen-Anhalt ist reich an Lost Places.

In Spora, zum Beispiel, stehen die Ziegelhäuser einer ganzen Arbeitersiedlung leer. 1996 zog der letzte Bewohner aus. Die Natur hat längst übernommen. Was bleibt, ist ein Spaziergang durch die Geisterwelt der Braunkohleära – und die Mahnung, wie schnell der Strukturwandel üeber Menschenleben hinweggeht.

Oder Alexisbad im Unterharz: Ein einstiger Kurort mit Glanz und Gloria, wo sich Hans Christian Andersen einst Schwefelwasser servieren ließ. Heute dämmert das Erholungsheim der Reichsbahn mit seinen Türmchen und Veranden dem Verfall entgegen. Und mit ihm: ein ganzes Dorf, das von der Vergangenheit zu träumen scheint.

Auch die Burgruine Questenberg wirkt friedlich – bis man das dunkle Turmverlies betritt. Dort, an feuchten Wänden, haben Gefangene ihre Spuren hinterlassen: eingeritzte Zeichen, Werkzeuge, mysteriöse Symbole. Sie zeugen von Angst, Hoffnung, Widerstand. Die Wände sprechen. Man muss nur hinhören.

Lost Place Sachsen-Anhalt: Siedlung Spora
Frühes Braunkohlerevier bei Zeitz: Heute ist die Siedlung Spora verlassen
Lost Place Sachsen-Anhalt: Kurhotel Alexisbad
Kurhotel Alexisbad im Harz
Lost Place Sachsen-Anhalt: Burgruine Questenberg
Mit geheimnisvollen Zeichen im Verlies: Burgruine Questenberg

Geschichten aus einer anderen Zeit

Mit gewohntem Gespür für historische Zusammenhänge, schärfer werdendem Blick für das Skurrile und einer Prise Ironie erzählt Lost & Dark Places Sachsen-Anhalt vom Werden und Vergehen. Es geht um die kleinen Erzählungen hinter den großen Entwicklungen: Was wurde aus dem FDGB-Heim in Friedrichsbrunn? Warum steht der Hoffmannsche Ringofen in Parey bis heute? Und was bleibt vom größten Atomkraftwerksprojekt der DDR in Arneburg?

Das Buch ist eine Einladung zur neugierigen Erkundung und zum respektvollen Staunen. Es führt in den Osten unserer Republik, wie man ihn selten sieht: ehrlich, entrückt, voller Geschichte. Verlassene Orte inmitten überraschend schöner Landschaft.

Der vierte Band von Oliver Hübner der Serie führt die Reihe konsequent fort: spannend, atmosphärisch und auf den Punkt recherchiert.

PS: Wer die früheren Bände noch nicht kennt: In Mecklenburg, Vorpommern und dem Münsterland warten weitere dunkle Schönheiten darauf, entdeckt zu werden.

Lost & Dark Places 
33 vergessene, verlassene und geheimnisvolle Orte in Sachsen-Anhalt
Autor: Oliver Hübner

Erschienen 2025 im Bruckmann-Verlag, München
ISBN: 978-3-7343-2765-0
160 Seiten ca. 200 Abbildungen,
Klappenbroschur mit Fadenheftung, lieferbar (VLB)
Preis: 22,99 €

Erhältlich hier im Shop und in der Buchhandlung Deines Vertrauens.

Leseproben aus „Lost & Dark Places Sachsen-Anhalt“

Lost Place Sachsen-Anhalt: Krematorium Dessau
Krematorium und Urnenfriedhof Dessau

Eisverkauf im Leichenkeller

»Ein skurriles Nebengeschäft war das mit dem Eis: Da das Krematorium für die Kühlung der Leichen eine eigene Eismaschine besaß – lange bevor Kühlschränke selbstverständlich waren – wurde das hier produzierte Eis auch verkauft.“
Der Gedanke, dass man sich einst auf dem Markt mit einem Dessertkühlwürfel versorgte, der am Vorabend noch einen Toten umgab, lässt selbst Abgebrühte kurz schlucken. Ein Hotspot der Kälte, in mehrfacher Hinsicht.«

Aus Kapitel 7: Eisverkauf im Leichenkeller – Krematorium und Urnenfriedhof Dessau

Lost Place Sachsen-Anhalt: Villa Steineck/Villa Weltfrieden in Zeitz
Zeitz-Seeing: Die Villa Steineck hieß zu DDR-Zeiten Villa Weltfrieden

Kinderwagen für den Weltfrieden

»Markant sind sie bis heute: die hohen Kinderwagen mit ihren vier weißen Rädern. Ganze Generationen von Kindern rollten darin durch ihre ersten Lebensjahre. Exportiert bis nach Kuba und in die Sowjetunion – DDR-Kinderwagen als Symbol des Weltfriedens.“
Und mittendrin: ein Renaissance-Schlösschen mit eigenem Jägerzimmer, das vom Bürgersalon zur sozialistischen Kulturstätte wurde. Heute steht es als bröckelnder Mahnmal-Kinderwagen am Hang – mit millionenschwerem Preisschild und Fledermausflair.«

Aus Kapitel 15: Kinderwagen für den Weltfrieden – Villa Weltfrieden in Zeitz

„Lost & Dark Places – Sachsen-Anhalt“ von Oliver Hübner im Blogwerk-Shop:

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